Wasserqualität von Gewässern oder Leitungswasser bestimmen

Schadstoffe im Wasser sichtbar gemachtWenn man klares Wasser sieht, hat man das Gefühl, dass es sauber ist. Sieht es verdreckt und trüb aus, würde es kaum jemand trinken. Die Trübungen bekommen Sie mit einem geeigneten Wasserfilter heraus, so dass es wieder klar wird.

Was man jedoch nicht sieht, sind die chemisch gelösten Schadstoffe und Schwermetalle, die im klaren Wasser enthalten sind und oftmals keine Verfärbung verursachen. Selbst in der Antarktis wurden inzwischen Mikroplastik und Chemikalien im Neuschnee nachgewiesen.

Auf dem Foto sehen Sie das Wasser kurz vor Beendigung der Destillation. Am Boden des Destillators haftet eine schwarz/braune, klebrige Schicht.

Prüfen Sie doch einmal Ihr Leitungswasser. Lassen Sie dafür ca. 4 bis 5 Liter in einem Kochtopf verkochen, bis nur noch der Boden bedeckt ist. Gießen Sie das Wasser in ein sauberes Glas. Was Sie dann sehen, sind die Stoffe, die im Wasser enthalten sind.

Leitwert-Messgeräte zur Fremdstoffbestimmung in Wasser

Wasserqualität mit ppm-Messgerät bestimmenMit einem Leitwert-Messgerät können Sie bestimmen, wie hoch die Anteile von chemisch gelösten Stoffen im Wasser sind. Wasser hat die Eigenschaft, dadurch leitfähiger zu werden. Ungelöste Schwebstoffe, Sedimente oder Keime werden nicht erfasst.

Die Messgeräte messen die elektrische Leitfähigkeit des Wassers und wandeln diese in ablesbare Werte um. Reinstes Wasser leitet keinen Strom und das Messgerät zeigt 0 an.

Meistens wird das Messergebnis in ppm angezeigt (parts per Million – es entspricht ungefähr mg/Liter). Wenn also 100 ppm angezeigt werden, dann enthält das Wasser einen Fremdstoffanteil von ungefähr 100 mg pro Liter.

Auf dem Foto sehen Sie die Messung von Leitungswasser nach der Filterung mit einer Osmoseanlage, welches in der Nähe von Hamburg entnommen wurde. Das Eingangwasser hatte 587 ppm, nach der Filterung 18 ppm.

Aktivkohlefilter binden einige chemisch gelösten Stoffe und Chlor. Keimsperren halten feinste Schwebstoffe und Keime zurück. Wenn Sie das so gefilterte Wasser messen, zeigt das Messgerät jedoch nur geringfügig geringere Werte an, als das ungefilterte. Wie schon beim Osmosemodul beschrieben, können nur Osmosemembranen die Schadstoffe bis zu 99,99 % entfernen, was sich bei der ppm-Messung widerspiegelt.


Der französische Wasserforscher Prof. Louise Claude Vincent vom anthropologischen Institut der Universität von Paris hatte in einer Studie 12 Jahre lang das Trinkwasser in verschiedenen Regionen Frankreichs untersucht. Dabei hatte er nachgewiesen, dass in Gegenden mit hartem, mineral- und schadstoffhaltigem Trinkwasser die Erkrankungs- und Sterberate bis zu 50 % höher lag.

Prof. Vincent erstellte danach eine Tabelle, wie sich die Belastung des Wassers auf den menschlichen Organismus auswirkt. Sie können sich daran orientieren.

Ein gutes ppm-Messgerät sollte über eine automatische Temperaturausgleichs-Funktion verfügen. Ansonsten zeigt es bei verschieden Temperaturen andere ppm-Werte desselben Testwassers an. Unter den Links finden Sie zwei Empfehlungen. Das Erste ist von hoher Qualität, das Zweite sehr preiswert.

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Wasserqualität von Gewässern bestimmen

Wer sich autark mit Wasser aus Gewässern versorgt, kann mit dem Leitwert-Messgerät prüfen, wie hoch die Belastung mit Fremdstoffen ist. Stehen mehrere Gewässer in der Nähe zur Verfügung, kann das Wasser aus demjenigen entnommen werden, welches den geringsten Fremdstoffanteil aufweist.

Das ist besonders empfehlenswert, wenn Outdoor-Wasserfilter eingesetzt werden. Sie entfernen zwar die Schwebstoffe und Keime, jedoch nicht die chemisch gebundenen Stoffe.

Auf dem Foto sehen Sie die Messung eines Sees in Seevetal im Wasserschutzgebiet. 2011 hatte ich Gewässer im Umkreis von 10 km unseres Wohnortes gemessen. Es zeigt 710 ms (~ 355 ppm) an, das Wasser selbst war glasklar. Eine weitere Messung eines Sees in der Nähe ergab 392 ppm.

Im Vergleich zu den anderen Gewässern waren es sehr hohe Werte. Ich ging davon aus, dass die Seen durch Düngung der umliegenden Felder belastet waren.

Wir kommen beim Spazierengehen mit unseren Hunden öfter an diesem See vorbei. Ungefähr 8 Jahre später war die Straße, die ca. 50 Meter am See vorbeiführt, komplett gesperrt. Wenige Tage später erzählte mir ein älterer Anwohner, dass dort früher jahrelang Müll vergraben wurde. Die Sanierung dauerte fast ein Jahr. Beide Seen liegen in der Nähe, so dass zumindest der Verdacht naheliegt, dass chemische Stoffe aus der ehemaligen Müllentsorgung über das Grundwasser dort eingetragen wurden.

Wer zur Filterung einen Outdoor-Wasserfilter verwendet, sollte besser das Wasser vorher prüfen, ob eine höhere Belastung vorliegt. Es sollte möglichst 200 ppm nicht überschreiten. In Gegenden mit Kreide-, Marmor- oder Dolomitvorkommen sind auch die Gewässer kalkhaltig, so dass die angezeigten ppm-Werte davon maßgeblich beeinflusst werden. Deshalb kann das PPM-Messgerät nur noch zum Vergleich verschiedener Wasserquellen herangezogen werden.

 

Regenwasser ist am besten zur Filterung mit Outdoor-Wasserfiltern

ppm Messung von RegenwasserRegenwasser enthält nur die Stoffe, die aus der Luft aufgenommen wurden. Wie schon im Wasserfilter-Ratgeber Buch geschrieben, ist es das Reinste in der Natur vorkommende Wasser und optimal zur Filterung mit Outdoor-Wasserfiltern geeignet.

Das Wasser in der Pfütze sieht recht ungenießbar aus. Die meisten würden es nicht zur Filterung verwenden. Die Messung mit 20 ms (10 ppm) zeigt jedoch, dass es nur wenige Fremdstoffe enthält.

Sie werden feststellen, dass die Messwerte von Regenwasser in der Nähe von landwirtschaftlichen Flächen oder in Stadtnähe wesentlich höher ausfallen. Beim ersterem trägt die Luftverschmutzung dazu bei, bei zweiterem die Düngung der Felder.

Probieren Sie es einmal aus. Messen Sie nach dem Regen das Wasser am Stadtrand, in der Nähe von Feldern und einmal im Wald.

Deshalb ist ein ppm-Messgerät sehr nützlich, um Gewässer vor dem Filtern zu prüfen.